Ohne Kamera auf Reisen? Für mich kaum vorstellbar. So begleitet mich meine etwas in die Jahre gekommene DSLR auf einen Großteil meiner Reisen. Von normalen Kompaktkameras oder Smartphone-Fotos halte ich wenig. Mag sein, dass auch in diesem Segment die Bildqualität immer besser wird. Dennoch möchte ich zumindest die Möglichkeit haben, Blende oder Belichtungszeit manuell einstellen zu können. Außerdem bin ich ein großer Fan des RAW-Formats. Dieses spezielle Dateiformat ermöglicht es, Farbtemperatur, Weißabgleich und einiges mehr nachträglich und vor allem verlustfrei zu bearbeiten. Quasi wie bei der Entwicklung eines Negativfilms. Diese Flexibilität hatte ich bislang nur bei meiner Spiegelreflexkamera.

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Was mich an meiner „großen“ allerdings stört, ist ihr Gewicht. Wenn ich bei einem Städtetrip den ganzen Tag unterwegs bin, habe ich daher immer meine Crumpler Fototasche dabei, wo ich auch noch kleinere Souvenirs, Einkäufe oder Zubehör unterbringe. Dennoch wäre es mal sehr angenehm, ohne extra Kameratasche herumzulaufen. Außerdem tendiere ich trotz meiner hohen Ansprüche gerade dazu, auf meiner Weltreise in der zweiten Jahreshälfte meine Spiegelreflexkamera zu Hause zu lassen und mir stattdessen etwas Kleineres, Leichteres zuzulegen. Da kommt es mir gerade recht, dass ich die Nikon 1 AW1 austesten durfte. Es folgt ein Praxisbericht, sowie ein Video mit Eindrücken aus Barcelona, welches ebenfalls von Cori und mir mit der AW1 gefilmt wurde.

Die Nikon 1 AW1 liegt gut in der Hand ...
Die Nikon 1 AW1 liegt gut in der Hand …

Robuste Outdoor-Systemkamera

Die Nikon 1 AW1 (das „AW“ steht für „All Weather“) ist eine Outdoor-Systemkamera und vereinbart damit das beste aus zwei Welten: Wechselobjektive & manuelle Belichtungseinstellungen wie bei einer DSLR, dennoch spiegellos und daher auch verhältnismäßig klein wie eine Kompaktkamera. Durch das robuste Gehäuse und Objektiv, welches Stürze aus 2 Meter Höhe übersteht, ist das Gewicht allerdings höher, als bei normalen System- oder Kompaktkameras. Mit knapp über 300 Gramm wiegt allein das Kameragehäuse schon 1,5 Mal soviel, wie das Gehäuse der Nikon 1 J3 Systemkamera. Dafür ist die Kamera aber nicht nur stoßfest, sondern auch wasserdicht bis zu einer Tiefe von 15 Metern und kälteresistent bis -10 Grad Celsius.

... bei nur -15°C!

Tatsächlich ausgetestet habe ich zwar nur die Kälteresistenz und Funktionstauglichkeit bei -15 Grad Celsius in der Icebarcelona, allerdings macht die Verarbeitung der Kamera einen soliden Eindruck, so dass ich sie auch zur Unterwasserfotografie mitnehmen würde: Die Öffnungen für Anschlüsse, Akku und Speicherkarte sind doppelt verriegelt und speziell abgedichtet, ebenso das Kit-Objektiv mit wasserdichtem Bajonettanschluss. Sogar das ausklappbare Blitzgerät kann unter Wasser verwendet werden. Einzig der relativ hohe Preis der Kamera (UVP 799 Euro, Stand März 2014) lässt mich dann auch bei diesem Leihgerät zögern, die AW1 tatsächlich fallen zu lassen.

Ganz schön kalt ...
Ganz schön kalt …

Mit Action-Control alles im Griff

Besonders die Action-Control Funktion der Kamera hat mir im Test gefallen: Dank des integrierten Gyrosensors lässt sich bei gedrückter Action-Control Taste nur doch seitliches Neigen zwischen den verschiedenen Kameramodi wie „Bewegter Schnappschuss“, „Best Moment Capture“ (eine Art Live-Zeitlupe), Fotoautomatik, Creative (inkl. manueller Einstellungen) und „erweiterte Filmoptionen“ wählen. Das klappte auch mit nur einer Hand und mit Handschuhen sehr gut. Von den verschiedenen Kreativprogrammen erwiesen sich vor allem der Gegenlicht-Modus (erhöht den Kontrast) und der Panorama-Modus als besonders brauchbar.

Sonnenaufgang am Búnker del Carmel (Klicken zum Vergrößern)
Sonnenaufgang am Búnker del Carmel (Klicken zum Vergrößern)

Fazit

Mit der AW1 bietet Nikon eine Systemkamera an, die von ambitionierten Hobby-Fotografen mit Hang zu Abenteuern kaum Kompromisse erfordert. Lediglich der hohe Preis und das Gewicht der Kamera führten für mich letztlich dazu, dass ich mich in Hinblick auf meine Weltreise nach anderen Kameramodellen umschaute – und schließlich bei der neuen Nikon AW120 fündig wurde. Diese hat ebenfalls Action-Control an Bord, steckt allerdings in einem kleineren und leichteren Coolpix-Gehäuse und bietet nicht die manuellen Belichtungseinstellungen wie die Nikon 1 Modelle. Noch habe ich die Kamera zwar nicht in Händen, du darfst aber schon auf die ersten Bilder gespannt sein – und nun: Film ab 😉

Noch mehr Bilder von dieser wahnsinnig tollen Stadt gibt es im Beitrag „Barcelona von oben“.

Hinweis: Die Kamera wurde mir von Nikon als Leihgerät zur Verfügung gestellt. Die Meinung im Bericht bleibt allerdings meine eigene!

Florian Figl

6 Kommentare

  1. Hi Florian, du hast wieder einmal wunderschöne Stimmungsbilder mit deiner Kamera eingefangen. Das Video zeigt mir, warum dir Barcelona so gut gefällt, dass es dich dort immer wieder hinzieht. Schön, dass ich durch das Video auch daran teilhaben kann. Liebe Grüße, Mom.

  2. Uiiii, sehr schick.
    Kann euch da nur zustimmen. Es ist immer so ein Kampf mit dem Rumgeschleppe. Zum Einen will ích nun mal die „Große“ dabei haben, weil ich da rumstellen kann wie ich will, und zum anderen ist es sooooo schwer. Derzeit schleppe ich daher immer DSRL und drei Objektive mit mir rum. Bin gespannt wann sich das mal ändern wird (vor allem, weil das Fotografieren so einfach viel mehr Spaß macht)! ;D
    Liebe Grüße
    Christina
    PS: Was für ein Objektiv hattet ihr denn dabei? Ich finde das macht nämlich auch einiges aus. Als ich die Samsung NX getestet habe, hatte ich fast nur das Pancake Objektiv drauf (klein, leicht, Weitwinkel, Lichtstark) und das hat dann schon auch sehr viel Spaß gemacht. ;D

    • Hallo Christina,

      ich weiß genau was du meinst, allerdings hab ich es schon vor längerem aufgegeben, meine komplette Fotoausrüstung mitzunehmen. Auf der Nikon 1 AW1 hatte ich das spezielle AW-Kit-Objektiv (11–27,5 mm 1:3,5–5,6), das ebenfalls stoß- & wasserdicht ist bzw. sein muss. Auf meiner DSLR verwende ich als „Reiseobjektiv“ ein 18-200mm Macro von Tamron.

      Liebe Grüße an den Bodensee,
      Flo

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