Amsterdam ist immer eine Reise wert. Egal ob Sommer oder Winter, Frühling oder Herbst – ich war nun bereits zu allen Jahreszeiten in der niederländischen Hauptstadt und wurde nie enttäuscht. Bei meinem mittlerweile vierten Aufenthalt Ende Mai reise ich entspannt mit dem Freitagabend-Flieger an, kann mich bereits gut in der vertraut wirkenden Stadt orientieren und brauche mir keinen Stress mit Sehenswürdigkeiten zu machen. Stattdessen lasse ich mich lieber treiben.
Das schätzt auch Kathi, eine liebe Freundin, die seit zwei Jahren in Amsterdam lebt und die mir somit kein „Programm bieten“ muss. Beim Streunen durch das Zentrum, in dem wir auch immer wieder in kleine Käse-Läden reinschauen, um uns durch Gouda, Smoked Cheese & Co. zu kosten, verrät sie mir ihre Geheimtipps. Ob ich denn Amsterdam auch mal aus einer anderen Perspektive, nämlich von oben, sehen möchte? Ja, bitte! Unbedingt. Ich liebe es, einen Überblick über Orte zu haben. Liegt wohl auch an meiner Größe?! 😉
„Hoch“ oben im Flachland?
Der so gesehene Vorteil an Amsterdam bzw. an den Niederlanden ist ja, dass man gar nicht hoch hinauf muss, um einen Ausblick rundum zu bekommen: Das höchste Gebäude steht in Rotterdam und misst 150 Meter, die höchste natürliche Erhebung im europäischen Teil, der „Gipfel“ des Vaalserbergs, kommt gerade auf 322 Höhenmeter.
Die Wohnhäuser in Amsterdam selbst wirken verhältnismäßig hoch, da sie gerade entlang der Kanäle (den sogenannten Grachten) extrem schmal gebaut und schräg nach vorne hin verlaufen. Der Grund dafür ist, dass früher die Steuer für Gebäude nach deren Breite am Kanal bemessen wurde. Was blieb, ist ein teilweise rechter „schräger“ Anblick, beim Betrachten der Häuserzeilen 😉
Doch wie hoch müssen wir überhaupt hinauf, um einen ersten guten Überblick zu bekommen?
blue° Café – Essen & Trinken mit 360 Grad Panorama-Ausblick
Die Antwort liefert der Aufzug in der Shopping-Mall Kalvertoren. Der führt gerade mal bis in den 3. Stock. Dort befindet sich ein rundum verglaster Turm am Dach der Mall, 30 Meter über der Stadt. Oben angekommen landen wir im blue° Café, das auf zwei Etagen und Sitzplätzen am Fenster einen perfeten 360 Grad Panorama-Ausblick bietet:
Das Lokal ist am Samstagvormittag nur spärlich besucht, scheint also ein echter Geheimtipp zu sein. Neben Kaffee (zu durchaus vernünftigen Preisen) bekommt man im blue° Café auch kleine Snacks, Sandwiches, Salate und lecker aussehende Torten.
(Singel 457, 1012 WP Amsterdam)
Dam Square von oben
Wenn du den zentralen Hauptplatz im Herzen Amsterdams überblicken möchtest, musst du ebenfalls nicht hoch hinauf. Das geht entweder von der Dachterrasse des Restaurants im Luxus-Kaufhaus De Bijenkorf oder schräg gegenüber vom obersten Stockwerk des Madame Tussaud Wachsfigurenkabinetts. Übrigens meinem ersten dieser Art, welches ich 2008 bei meinem ebenfalls ersten Aufenthalt in Amsterdam besuchte.
Am „De Dam“, wie ihn die Niederländer nennen, befinden sich wichtige historische Bauwerke, wie der (unbewohnte) Königliche Palast und die Nieuwe Kerk (Neue Kirche).
(Dam, 1012 NP Amsterdam)
NEMO Museum of Science
Das von Star-Architekt Renzo Piano entworfene Wissenschaftsmusem NEMO sticht mir sofort ins Auge, als ich vom Bahnhof Centraal in Richtung Osten spaziere. Von weitem sieht es aus wie ein sinkendes Schiff, das jedoch genau über dem Ij-Tunnel am Oosterdok gebaut wurde.
Erst bei näherer Betrachtung bzw. dank Kathis Hinweis bemerke ich, dass man auch dort auf’s Dach hinauf kann: Entweder über eine Rampe mit 120 Stufen oder bequem mit dem Aufzug neben dem Eingang des Museum. Laut Eigenangabe befindet sich dort die größte Dachterrasse der Stadt, die jedoch in Kürze zu einem Restaurant umgebaut wird.
Aus gerade mal 22 Meter Höhe hat man auch hier einen grandiosen Panorama-Blick auf das historische Stadtzentrum von Amsterdam, sowie auf die Neubauten am Hafen und das Schifffahrtsmuseum.
Im Inneren befindet sich ein kinderfreundliches, modern gestaltetes Museum mit Fokus auf Wissenschaft & Technologie.
(Oosterdok 2, 1011 VX Amsterdam)
Openbare Bibliotheek Amsterdam
Zwischen NEMO und Centraal liegt die Openbare Bibliotheek Amsterdam, kurz OBA. Die öffentliche Bibiothek der Stadt befindet sich ebenfalls in einem modernen Neubau am Oosterdok:
Mit Rolltreppen oder Aufzug gelangen wir durch die verschiedenen literarischen Abteilungen zur Terrasse des La Place Buffet Restaurants im 7. Stock in knapp 26 Meter Höhe. Wer schnell und günstig essen möchte, aber keine Lust auf Fast Food hat, sollte hier eine Kleinigkeit zu sich nehmen und den Ausblick genießen!
(Oosterdokskade 143, 1011 DL Amsterdam)
Sky Lounge im Doubletree by Hilton Hotel
Wenn du abends in Gegend rund um das Oosterdok unterwegs bist oder einfach gern etwas schicker ausgehen und Cocktails trinken möchtest, empfiehlt Kathi die Sky Lounge im benachbarten Doubletree by Hilton Hotel – welche ich aber nur von unten kennenlerne. Schade, wäre die im 11. Stock gelegene Terrasse doch der höchstgelegene Aussichtspunkt im östlichen Hafengebiet 😉
(Oosterdokstraat 4, 1011 DK Amsterdam)
Twenty Third Bar & Ciel Bleu im Hotel Okura
Eine Spur exklusiver und noch höher hinauf geht es im Hotel Okura, im Süden des Stadtzentrums von Amsterdam. Die Twenty Third Bar im – richtig – 23. Stock befindet sich gleich neben einer Top-Gourmetadresse der Stadt, dem Ciel Bleu. Wer hier essen und trinken möchte, muss übrigens kein Hotelgast sein. Auf den Dresscode „casual chic“ wird jedoch Wert gelegt.
(Ferdinand Bolstraat 333, 1072 LH Amsterdam)
Was ich bei meinem letzten Besuch in Amsterdam erlebt habe, liest du im Beitrag „Schlaflos in Amsterdam“. Auch über eine kleine Radtour ans IJmeer habe ich bereits geschrieben.
Übrigens: Auch Barcelona von oben habe ich schon mehrfach genossen und einige tolle Tipps für dich!
An welcher Stadt kannst du dich – von oben betrachtet – einfach nicht satt sehen? Verrate es mir in deinem Kommentar!
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